Das Neue Palais und die Communs von Südosten über die Havel
Beschreibung
Die Darstellung ist irritierend und zeugt davon, dass der Künstler etwas auf dem Blatt vereinen wollte, was sich in natura nicht vereinen lässt. So beschreiben Drescher und Kroll für eine ähnliche Darstellung von Johann Samuel Knüpfer, dass der „Blick von der Leipziger Straße über Havel und Tornow auf das Neue Palais“ gehe. Links seien die „friderizianische Büdnerkolonie beim Neuen Palais“ und rechts „zwei Mühlen in der Brandenburger Vorstadt“ zu sehen. In Wirklichkeit liegt das Neue Palais etwa drei Kilometer Luftlinie von der Leipziger Straße entfernt. Es war auch zu Nagels und Knüpfers Zeiten unmöglich, mehr als bestenfalls die Kuppelspitzen des Neuen Palais weit entfernt über den Baumwipfeln zu erkennen. Dies wissen von jeher alle, die Potsdam kennen. Wenn dennoch solche Darstellungen geschaffen wurden, dann nicht, um die Realität zu verfälschen, sondern um ein überzeitliches Bild von Potsdam als der Residenz am Fluss zu kreieren. [Thomas Sander] bez.: u.m.: Vue de Palais Royal, dit Nouveau Palais / Dediée à Son Altesse Serenissime Madame La Duchesse de Bronsvic née Princesse de Würtenberg-Oels etc., etc. / u.r.: parses tres humbles tres obeissants et tres soumis Serviteur / Jean Morino et Compagl: / Marchands d` Estampes de l`Academie Royale á Berlin.
Grafik | |
33,2 x 46,7 cm | |
Kolorierte Umrissradierung | |
80-166-K2a | |
2023-10-05 23:54:54 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Potsdam Museum wurde 1909 von Potsdamer Bürgern und Mäzenen, die im Potsdamer Kunstverein und Potsdamer Museumsverein aktiv waren, als Städtisches Museum gegründet. Bereits in den Anfängen des Museums wurden umfangreiche Nachlässe, Stiftungen und Schenkungen mit historischem und kulturellem Wert dem städtischen Museum übergeben. Heute zählen die Sammlungsbestände des Museums über 200.000 Objekte. Wichtige Sammlungsschwerpunkte bilden dabei die Bereiche Bildende Kunst, Fotografie, Alltagskultur und Angewandte Kunst, Schrift und Druck sowie die umfangreiche Museumsbibliothek. Das Potsdam Museum hat in den vergangenen 100 Jahren eine wechselvolle Geschichte erlebt und häufig seinen Standort gewechselt. 2012 kehrte es an seinen Gründungsstandort in das Alte Rathaus am Alten Markt im Herzen der Stadt Potsdam zurück. Das Museum widmet sich städtischen Themen im Bereich der Kunst, Kultur und Geschichte. Dem neuen Potsdam Museum als Forum für Kunst und Geschichte stehen drei Etagen zur Verfügung. Seit 2013 ist die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung zu besuchen. In zehn themenorientierten Modulen wird die Stadt- und Kulturgeschichte Potsdams auch im Kontext überregionaler Ereignisse präsentiert. Neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation der Stadtgeschichte hat das Potsdam Museum den Auftrag, regionale Kunst zu sammeln und auszustellen. Mit den Ausstellungen zur Bildenden Kunst möchte das Potsdam Museum nicht nur Künstlerinnen und Künstler der Region vorstellen, sondern auch überregionale und internationale Kunstpositionen vermitteln. Als Ausstellungsflächen stehen dafür der Galerieraum für Bildende Kunst im Sockelgeschoss und die Sonderausstellungsflächen im Erdgeschoss, die auch für Fotografie- und Geschichtsausstellungen genutzt werden, zur Verfügung.