Aufsteckkamm aus dem Besitz von Wally Lesser, um 1910
Beschreibung
Der dreizinkige Schmuckkamm besteht aus Kaseinkunststoff, einer frühen Form von Plastik. Auf das obere Ende ist mit feinen Schrauben eine Halterung mit Scharnier aus dünnem Messingblech aufgeschraubt. Diese hält eine leicht bogenförmige, röhrenartig ausgefertigte Unterkonstruktion aus demselben Material für die lachsfarbenen Korallen, die als enggesetzte Perlen die Vorderseite schmücken. Die Perlen der oberen und der unteren Reihe weisen einen Durchmesser von 0,2 cm auf, die Kugeln der mittleren Reihe von 0,5 - 0,6 cm. Der Kamm ist ausgezeichnet erhalten. Der Haarkamm gehörte Wally Lesser (1888-1941) und dürfte um die Jahrhundertwende gefertigt worden sein. Er diente zum Aufstecken einer aufwändigeren Damenfrisur, wie sie vor dem 1. Weltkrieg modern war. Auch wenn Wally Lesser auf vielen Fotos im Familienbesitz nie mit dem Kamm zu sehen ist, dürfte er ihr doch als schönes Andenken an ihre Zeit als junge Frau etwas bedeutet haben. (ib) Das Objekt ist Teil einer Gruppe von sechs Objekten aus dem Nachlass der Familie Lesser, die 2023 als Schenkung in die Sammlung des Museums gelangten.
Kunstgewerbe | |
Kamm: Länge 8,6 cm, Breite 1,8 cm, Tiefe 0,3 cm ; Korallenhalter: Länge: 6,6 cm, Breite 1,3 cm, Tiefe 0,5 cm | |
Kaseinkunststoff, Messing, Korallenperlen | |
V11886E | |
2025-02-05 21:23:48 | |
Herunterladen |
Details und verwandte Objekte
Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.