Becher mit Darstellung der Belagerung von Stralsund

Lindner, Daniel (2019) CC BY-NC-SA
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Beschreibung

Leicht konischer Becher aus dickwandigem, farblosem Glas, Standring und Lippenrand beidseitig abgefast, große Bodenkugel. Die gesamte Wandung ist umlaufend mit der fein geschnittenen, geblänkten und teils tiefgeschnittenen Darstellung einer von einer Flotte belagerten Stadt dekoriert. Eingesetzt in zwei rechteckige Kästen Schriftblöcke mit französischer Erklärung des Schlachtverlaufs. Am unteren Rand der Text "Also die Saxen und die Russen Angelandt AO. 1713". Die Darstellung bezieht sich auf eine Seeschlacht südlich von Rügen, wohl aus dem Stenbockschen Feldzug, der letzten schwedischen Offensive zur Sicherung des Seewegs nach Süden im Großen Nordischen Krieg von September 1712 bis Mai 1713, die mit der Kapitulation Schwedens endete. Vermutlich ist die dritte Belagerung von Stralsund dargestellt, in deren Folge am 6. Oktober 1713 unter Vermittlung von Preußen der Vertrag von Schwedt in Kraft trat. Schwedisch-Pommern kam unter preußische Verwaltung. Der Becher stammt der Form nach aus der Potsdamer Glashütte, wie mehrere Gläser aus der Zeit 1710 bis 1720 belegen (vgl. Keisch/Netzer, Königliche Künste und Manufacturen, 2001, Kat. 153, 186, 187, 202, 203). Die besondere Qualität des detailreichen Schnitts, der nach einer unbekannten grafischen Vorlage angefertigt wurde, legt eine Zuschreibung an die Werkstatt Gottfried Spillers nahe. Der Becher ist im Inventar von Schloss Charlottenburg gelistet. Nach Kriegsende wurde er in die ehemalige Sowjetunion verbracht und 1958 zurückgegeben. Verena Wasmuth

Objektart Glas
Maße Höhe: 14.20 cm
Material Glas / in Hilfsmodel geblasen, geschliffen, geschnitten, poliert
Inventarnummer XIII 17
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:54:54
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA

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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.

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