Metz, Gustav: Szene mit gestürztem Amor, 1845/1848
Beschreibung
Eigenwillig wendet der Maler Gustav Metz (1816-1853) das Thema von Amor ins Gegenteil. Amor ist gestürzt und liegt am Boden, mit seinen Flügeln wirkt er wie ein gefallener Engel. Der Bogen in seiner Linken ist defekt, der Köcher mit den Pfeilen liegt auf dem Tuch neben ihm. Drei halbnackte junge Mädchen beugen sich bestürzt über ihn, sie werden von zwei älteren Frauen im Hintergrund ermahnt. Die Szene spielt im Freien, rechts öffnet sich ein Landschaftsausblick. Die rückseitig gestempelte italienische Leinwand weist die Studie, zu der kein ausgeführtes Gemälde bekannt ist, in die Zeit seines Italienaufenthaltes 1845-1848. Die ungewöhnliche Wendung des Themas könnte auf eine unglückliche Liebe während dieser Zeit deuten. Die Malerei ist rechts unten undeutlich bezeichnet "Metz", an den Ecken ist sie abgekantet. Ehemals war sie auf einen Untergrund geklammert und genadelt. Die handschriftliche Nummerierung "VIII,8" mit blauem Buntstift deutet auf eine frühere Aufbewahrung in der Wredowschen Kunstsammlung. Auf der Rückseite der feinen Leinwand findet sich der Stempel der Leinwandhandlung an der Spanischen Treppe in Rom, die auch andere italienische Studien auszeichnet. (ib) Ehemals in der Wredowschen Kunstsammlung, seit 1945 im Museum aufbewahrt.
Ölskizze | |
Höhe: 23,4 cm, Breite: 31,5 cm | |
Öl auf vorgrundierter Leinwand, ungerahmt | |
V00408Ka | |
2025-02-05 21:23:48 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.