Körner, Gertrud: Porträt einer Bäuerin, um 1900/20

Thomas Voßbeck, 2024 Public Domain Mark
Thomas Voßbeck, 2024 Public Domain Mark

Beschreibung

Dieses Porträt einer Bäuerin ist ungewöhnlich. Erstens durch das Querformat, das Raum für die nahsichtige diagonale Kopfhaltung der Bäuerin gibt. Es besticht zudem durch die Intensität des Ausdrucks, der Blick ist von schräg von unten auf den Betrachter gerichtet, der Ausdruck ist prüfend und etwas unfreundlich. Das dunkle, vorn am Kopf geknotete Tuch (wohl eine holländische Haube) und die dunkle Kleidung rahmen akzentuierend den Blick. Diese Radierung ist nur in diesem Exemplar bekannt. Sie vereint in aufwendiger Bearbeitung die Radierung mit Flächenätzung (Aquatinta) zur Erzeugung dunkler körniger Strukturen und die Weichgrundätzung (Vernis mou) für breite weiche Striche des Roulettes und Strukturabdrucke. Das Blatt zeugt von dem Potential der Künstlerin und gehört in die Zeit, in welcher sie in Berlin und Brandenburg an der Havel unterrichtete und hier - intensiver als bisher angenommen - auch druckgraphisch experimentierte. Das Blatt ist links unten mit Bleistift bezeichnet. „G. Körner.“, es ist leicht verschmutzt und stockfleckig. (ib) Die Druckgraphik gelangte als Schenkung 2024 an die Sammlung des Museums.

Objektart Radierung
Maße Höhe: 7,9 cm, Breite: 11,5 cm (Bildgröße); Höhe: 8,6 cm, Breite: 12 cm (Plattengröße)
Material Aquatinta, Vernis mou auf Kupfertiefdruckpapier
Inventarnummer V22640Kb
Stand der Infomationen 2025-02-27 16:24:04
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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel CC BY-NC-SA

Dieses Objekt im Museum

Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.

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