Körner, Gertrud: Zeesenboot auf ruhiger See, 1923/24

Thomas Voßbeck, 2024 Public Domain Mark
Thomas Voßbeck, 2024 Public Domain Mark

Beschreibung

Dargestellt ist ein Zeesenboot mit Rahsegel, wie sie für die Ostsee typisch sind. Zwei Männer mit schwarzen Mützen und schwarzen Jacken, in derselben Farbigkeit wie die Segel, an Bord. Es herrscht völlig ruhige See und dunstige Stimmung; es scheint, dass das still auf der See liegende Boot, die Segel hängend, Anlass für die Darstellung war. Segeltechnische Fragen wie Takelage interessierten nicht. Motiv und Ausführung sind ungewöhnlich und am ehesten als von der in den 1920er Jahren aufkommenden Neuen Sachlichkeit beeinflusste Arbeit, vielleicht auch das Motiv nach einer Bildvorlage, in der spätesten Zeit ihrer Krankheit denkbar. Auf das Atelier deuten auch die genutzten Materialien: Erst wurde mit farbiger und vor allem schwarzer Ölkreide das Motiv angelegt, in den Segeln auch stellenweise wieder ausgekratzt. Dann folgte eine Weiterbearbeitung einerseits mit Pinsel und Wasserfarbe (rechts hinter dem Boot wohl teilweise abgeblättert) und auch mit weißer Pastellkreide, und zwar so intensiv, dass sogar die Papieroberfläche dabei beschädigt wurde. Nicht zuletzt ist auch die Bezeichnung links unten für die Künstlerin ungewöhnlich, etwas grob mit Pinsel in Grau "G. Körner". Rückseitig unten findet sich eine mutwillige Verletzung des Malkartons, so dass zwei Löcher bis auf die Bildvorderseite ausgreifend entstanden. Herausgerubbelt wurde der Name der Kartonfirma - nur noch deren Ende "& Co. - 164,35." ist erkennbar. Vielleicht handelte es sich um einen jüdischen Namen? Die Zeichnung ist beschnitten an allen Seiten, links ist die Beschnittkante noch erkennbar. 2024 aus dem Kunsthandel vom Freundeskreis Stadtmuseum e.V. für die Museumssammlung erworben, Schenkung am 17.12.2024.

Objektart Zeichnung
Maße Höhe: 23,9 cm, Breite: 20,7 cm
Material Farbige Kreide und weiße Pastellkreide, mit Pinsel und Wasserfarben leicht getönt auf beigem Tonkarton
Inventarnummer V22644Kb
Stand der Infomationen 2025-02-27 16:22:13
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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel CC BY-NC-SA

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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.

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