Otto Lehmann-Rüssbüldt: "Die Blutige Internationale der Rüstungsindustrie", 1933
Beschreibung
Zeitgenössische pazifistische Literatur, 1933 erschienen im Fackelreiter Verlag. Otto Lehmann-Russbüldt, Pazifist, Schriftsteller und politischer Publizist, war Mitbegründer der "Deutschen Liga für Menschenrechte", in der Kurt Tucholsky bis in das Jahr 1931 gemeinsam mit Carl von Ossietzky dem Vorstand angehörte. Zudem arbeitete Lehmann-Russbüldt zeitweise als ständiger Mitarbeiter der "Weltbühne". Tucholsky schätzte Lehmann-Russbüldts publizistische Arbeit, der wie auch Tucholsky gegen das zunehmende Reichswehrbudget, illegales Rüstungskapital und den Nutzen des Krieges für die Wirtschaft in "Die blutige Internationale der Rüstungsindustrie" propagierte. Er fordert in der Schrift keinen Export von Rüstungsmaterial und somit keinerlei Profit durch dieses. Das Buch wurde in elf Sprachen übersetzt. Sein publizistischer Antimilitarismus und Pazifismus führten zu einer Festnahme wegen Landesverrats. Lehmann-Russbüldts Name stand gemeinsam mit dem Tucholskys auf der ersten Ausbürgerungsliste des Deutschen Reiches 1933. Er emigrierte zuerst in die Niederlande, anschließend nach England. 1951 kehrte Lehmann-Russbüldt nach Deutschland zurück, im Jahre 1962 wurde ihm die erste "Carl von Ossietzky-Medaille" verliehen.
Buch | |
ca. 15 x 21 cm | |
Papier, Karton | |
C1-00433 / SC-00999 | |
2023-10-05 23:54:51 | |
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Dieses Objekt im Museum
Mit seinem Erstling "Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte" setzte Kurt Tucholsky der Stadt Rheinsberg ein literarisches Denkmal. Das Museum versteht sich als Ort kulturellen Austauschs, das zum gemeinsamen Erlebnis von Literatur und Kunst einlädt. Mit rund 50.000 Dokumenten, Fotos und Objekten ist das Museum eine kulturelle Schatztruhe der Stadt Rheinsberg, das die individuelle Auseinandersetzung mit Literatur aus Gegenwart und Vergangenheit durch Lesungen und Schreibwerkstätten fördert. Zu den Sammlungsschwerpunkten zählen literarische Zeugnisse Kurt Tucholskys und die Publizistik der Weimarer Republik sowie regionale Literatur. Die Sammlung umfasst Autographen, Fotografien und Dokumente von Kurt Tucholsky, Carl von Ossietzky und Siegfried Jacobsohn. Hinzu kommen Sammlungsbestände zu Theodor Fontane, Armin T. Wegner, Erich Arendt und zu Else Weil, der Freundin (und späteren Ehefrau) von Tucholsky, die 1942 in Auschwitz ermordet wurde, und deren Nachlass uns ihre Nichte, Gabriele Weil aus London, übergeben hat.