Lion Feuchtwanger: "Pep", 1928
Beschreibung
Erstausgabe von Lion Feuchtwangers satirischem Liederbuch "Pep. J. L. Wetcheeks amerikanisches Liederbuch" mit Illustrationen auf dem Einband und im Text von Caspar Neher, erschienen 1928 im Gustav Kiepenheuer Verlag, Potsdam. Tucholsky widmet sich in der Rubrik "Auf dem Nachttisch" Lion Feuchtwangers "Pep": "Pep" ist kein Verdauungsmittel, sondern ein sehr lustiger Gedichtband Lion Feuchtwangers (dessen Werke ein besonders tüchtiger Verleger am Ende noch aus dem Englischen aufkaufen wird). Das Bändchen ist bei Gustav Kiepenheuer erschienen - und ich habe sehr gelacht. Vor allem ist die Form außerordentlich gut gegossen; die langen Zeilen, die im Deutschen sehr schwer zu meistern sind, sind gut geformt, wie immer bei Feuchtwanger: saubere Arbeit. Thema: Erstaunen des Amerikaners, daß da noch etwas andres sein müsse, außer Dollars. Die, I beg your pardon, Seele. Die Lieder, von denen ich ums Vergehen gern wissen möchte, was wohl ein Amerikaner von ihnen dächte, sind von Jaap Kool unter Musik gesetzt. Leider ist die Ausgabe auch bebildert - das ist schief gegangen: falsch primitiv, falscher Klamauk, ich werde es in fließenden Englisch sagen: No good. Wenn das Buch einen Fehler hat, kaum zu schmecken, so sagt es eine facsimiliert wiedergegebene Zeile besser als alles andre: "Er schwitzte stark in jenen Nächten und brauchte sich wenig mit "Hallo, dein Gewicht!" zu beschäftigen..." Aber als europäische Beurteilung Amerikas, die mir sonst fast überall zu milde, zu wenig selbstbewußt erscheint, ist das eine gute und lustige Sache." (Peter Panter: Auf dem Nachttisch, in: Die Weltbühne, 17.1.1928, Nr. 3, S. 92)
Buch | |
8°, 62 Seiten | |
Papier, Karton | |
C1-00668 / SC-03079 | |
2023-10-05 23:54:51 | |
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Dieses Objekt im Museum
Mit seinem Erstling "Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte" setzte Kurt Tucholsky der Stadt Rheinsberg ein literarisches Denkmal. Das Museum versteht sich als Ort kulturellen Austauschs, das zum gemeinsamen Erlebnis von Literatur und Kunst einlädt. Mit rund 50.000 Dokumenten, Fotos und Objekten ist das Museum eine kulturelle Schatztruhe der Stadt Rheinsberg, das die individuelle Auseinandersetzung mit Literatur aus Gegenwart und Vergangenheit durch Lesungen und Schreibwerkstätten fördert. Zu den Sammlungsschwerpunkten zählen literarische Zeugnisse Kurt Tucholskys und die Publizistik der Weimarer Republik sowie regionale Literatur. Die Sammlung umfasst Autographen, Fotografien und Dokumente von Kurt Tucholsky, Carl von Ossietzky und Siegfried Jacobsohn. Hinzu kommen Sammlungsbestände zu Theodor Fontane, Armin T. Wegner, Erich Arendt und zu Else Weil, der Freundin (und späteren Ehefrau) von Tucholsky, die 1942 in Auschwitz ermordet wurde, und deren Nachlass uns ihre Nichte, Gabriele Weil aus London, übergeben hat.