Vorschuss-Verein 1870: "Marktplatz"
Beschreibung
Auch dieses Tafelbild ist eine Kopie nach einer älteren Vorlage, nämlich der 1868 von Robert Geissler (1819-1893) geschaffenen Lithographie „Forst-Akademie“ aus dem Adolf-Lemme-Verlag in Göttingen (vgl. Inv.-Nr. V 3877 K2). Wieder stimmen die Darstellungen zwar grundsätzlich überein, wenn man von davon absieht, dass auf dem Tafelbild weniger Staffagefiguren zu sehen sind. Doch erneut zeigt sich im direkten Vergleich, wie wenig die vom Vorschuss-Verein beauftragten Laienmaler an die Fertigkeiten der Zeichner und Lithographen herankamen. So wirkt der von Osten aufgenommene Marktplatz auf dem Tafelbild eher wie eine Puppenstube, was vor allem an den eigenwilligen Proportionen liegt. Die reformierte Kirche St. Johannis am linken Bildrand erscheint als grauer Putzbau, obwohl sie bis zu ihrem Umbau 1892 fachwerksichtig war und das Eckhaus zur Ratzeburgstraße wird mit vier und nicht, wie in Wirklichkeit, mit fünf Achsen dargestellt. Dafür erhält das zweite Haus rechts von der Kirche (heute Am Markt 6) vier statt drei Fensterachsen. Als authentische Stadtansichten sind die Tafelbilder mitunter nur bedingt tauglich, als Zeugnisse des Bürgerstolzes im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert sind sie jedoch trotz oder gerade wegen ihrer naiven Art der Darstellung von großem kulturhistorischen Wert. [Thomas Sander] Beschriftung: m.u.: Vorschuss-Verein 1870.
Bild | |
Höhe: 33, Breite: 43, Tiefe: 2 cm | |
Öl auf Holz | |
0001212 | |
2023-10-05 23:54:51 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die ehemalige Adler-Apotheke ist das älteste Fachwerkhaus der Stadt und eines der bedeutendsten Baudenkmale im Land Brandenburg. Sie beherbergt die städtischen Einrichtungen Kulturamt, Tourist-Information und Museum. In den drei Geschossen des Haupthauses sowie in dem über den schönen Innenhof zu erreichenden kleinen Nordflügel präsentiert das Museum mit seinen in mehr als 100 Jahren gewachsenen Sammlungen Dauer- und Sonderausstellungen zur Haus-, Stadt- und Regionalgeschichte. Unterschiedliche öffentliche und museumspädagogische Veranstaltungen begleiten die Ausstellungen. Zu den attraktivsten Ausstellungsexponaten zählen die Nachbildungen von 81 Teilen des bronzezeitlichen Eberswalder Goldschatzes. Von Dezember 2011 bis vorauss. September 2013 wird das Museum umgebaut und die Dauerausstellung neu und vor allem barrierefrei gestaltet. Das Fachwerkgebäude erhält einen modernen Anbau mit Fahrstuhl und Treppenhaus. In dem Neubau wird neben dem Museumseingang auch der Museumsshop mit Information untergebracht sein, der einen aktuellen Service zu Kultur und Tourismus der Stadt und der Reiseregion "Barnimer Land" bietet.