Vorschuss-Verein 1903: "Aussichtsturm"
Beschreibung
Steht auf der 1885 gemalten Holztafel „Blick auf die westliche Stadterweiterung von Thieles Höhe“ die Aussicht ins Tal im Mittelpunkt (vgl. Inv.-Nr. 0001259), so ist es auf dieser Tafel die besagte Höhe selbst, für die sich der Maler interessierte. Dies hängt vor allem mit dem 1896 eingeweihten Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm zusammen. Dieser Turm, hier von Osten aufgenommen, erhob sich am nördlichen Abhang des Schanzenberges genau in der Sichtachse der Viktoriastraße (heute August-Bebel-Straße). Damit erfüllte der Bau nicht nur die Funktion eines Aussichtspunktes, sondern war zugleich auch ein bedeutender Point de vue im Straßengefüge der westlichen Vorstadt. Mit seinen 53 Meter Höhe mutete der Bau mit dem nach Norden gerichteten Altan, den auf verschiedenen Höhen hervorkragenden Balkonen und der von einem spitzen Helm mit Wetterfahne gedeckten Tourelle geradezu märchenhaft an; auf Ilona Rohowski wirkte er sogar „minarettartig“ (BLDAM 1997, S. 82) Es gab überall im Deutschen Reich Kaisertürme, die nach 1870/71 zu Ehren der Kaiser Wilhelm I. (1797-1888), Friedrich III. (1831-1888) und Wilhelm II. (1859-1941) in zumeist romanischem oder gotischem Stil errichtet wurden. Allein für Wilhelm I. entstanden 28 Türme, zu denen u.a. auch der 1899 fertiggestellte Grunewaldturm in Berlin zählt. Am 21. April 1945 von abrückenden deutschen Soldaten gesprengt, gibt es seit einiger Zeit Bestrebungen, einen neuen Aussichtsturm auf dem Schanzenberg von Eberswalde zu errichten. [Thomas Sander] Beschriftung: m.o.: 1903.; m.u.: Eberswalder Credit-Bank.
Bild | |
Höhe: 32, Breite: 42,5, Tiefe: 2 cm | |
Öl auf Holz | |
0001236 | |
2023-10-05 23:54:51 | |
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Die ehemalige Adler-Apotheke ist das älteste Fachwerkhaus der Stadt und eines der bedeutendsten Baudenkmale im Land Brandenburg. Sie beherbergt die städtischen Einrichtungen Kulturamt, Tourist-Information und Museum. In den drei Geschossen des Haupthauses sowie in dem über den schönen Innenhof zu erreichenden kleinen Nordflügel präsentiert das Museum mit seinen in mehr als 100 Jahren gewachsenen Sammlungen Dauer- und Sonderausstellungen zur Haus-, Stadt- und Regionalgeschichte. Unterschiedliche öffentliche und museumspädagogische Veranstaltungen begleiten die Ausstellungen. Zu den attraktivsten Ausstellungsexponaten zählen die Nachbildungen von 81 Teilen des bronzezeitlichen Eberswalder Goldschatzes. Von Dezember 2011 bis vorauss. September 2013 wird das Museum umgebaut und die Dauerausstellung neu und vor allem barrierefrei gestaltet. Das Fachwerkgebäude erhält einen modernen Anbau mit Fahrstuhl und Treppenhaus. In dem Neubau wird neben dem Museumseingang auch der Museumsshop mit Information untergebracht sein, der einen aktuellen Service zu Kultur und Tourismus der Stadt und der Reiseregion "Barnimer Land" bietet.