Vorschuss-Verein 1863: "Messerschmiedehaus in der Rosenstraße"

Lorenz Kienzle CC BY-NC-SA

Beschreibung

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte Eberswalde einen rasanten Aufschwung. Es wurden zahlreiche Unternehmen gegründet, darunter 1852 die Dachpappen- und Asphaltwerke, 1858 die Seidenwarenfabrik und 1902 die Ardeltwerke. Dazu kam der Ausbau des Bahnverkehrs mit Anbindungen nach Berlin (1842), Stettin (1843) und Frankfurt/Oder (1866). Die Bevölkerung wuchs zwischen 1831 und 1910 von ca. 4.400 auf über 26.000 Einwohner. Zu dieser Entwicklung gehörte auch die Gründung des Eberswalder Vorschussvereins im Jahr 1863. Er ist Teil einer genossenschaftlichen Bewegung, bei der es um die Kapitalversorgung von klein- und mittelständischen Unternehmen ging. Der erste Vorschuss-Verein entstand bereits 1850 in Delitzsch. Um die Entwicklung der Stadt zu dokumentieren, ließ der Eberswalder Vorschussverein (später Credit-Bank Eberswalde) von 1863 bis 1912 verschiedene Dekorationsmaler und Laienkünstler die hölzernen Klappen der Briefablagekästen in der Bank mit traditionellen Ansichten, wie dem hier gezeigten, 1873 abgerissenen letzten Messerschmiedehaus (genannt "Patronentasche") in der damaligen Rosenstraße (heute Kreuzstraße), aber auch mit Darstellungen der neuesten Errungenschaften, wie den Bauten des Schlachthofes und der Brauerei, bemalen. Von den einst 65 Bildern haben sich 63 erhalten und gelangten 1931 als Schenkung an das hiesige Stadtmuseum; davon werden derzeit 54 in der Ständigen Ausstellung gezeigt. [Thomas Sander] Beschriftung: m.u.: Vorschuss-Verein. 1863.

Objektart Bild
Maße Höhe: 23, Breite: 44,5, Tiefe: 1,5 cm
Material Öl auf Holz
Inventarnummer 0001204
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:54:51
Zum Objekt im Museum Digital
Druckversion (pdf) Herunterladen
Museum Eberswalde CC BY-NC-SA

Dieses Objekt im Museum

Museum Eberswalde

Die ehemalige Adler-Apotheke ist das älteste Fachwerkhaus der Stadt und eines der bedeutendsten Baudenkmale im Land Brandenburg. Sie beherbergt die städtischen Einrichtungen Kulturamt, Tourist-Information und Museum. In den drei Geschossen des Haupthauses sowie in dem über den schönen Innenhof zu erreichenden kleinen Nordflügel präsentiert das Museum mit seinen in mehr als 100 Jahren gewachsenen Sammlungen Dauer- und Sonderausstellungen zur Haus-, Stadt- und Regionalgeschichte. Unterschiedliche öffentliche und museumspädagogische Veranstaltungen begleiten die Ausstellungen. Zu den attraktivsten Ausstellungsexponaten zählen die Nachbildungen von 81 Teilen des bronzezeitlichen Eberswalder Goldschatzes. Von Dezember 2011 bis vorauss. September 2013 wird das Museum umgebaut und die Dauerausstellung neu und vor allem barrierefrei gestaltet. Das Fachwerkgebäude erhält einen modernen Anbau mit Fahrstuhl und Treppenhaus. In dem Neubau wird neben dem Museumseingang auch der Museumsshop mit Information untergebracht sein, der einen aktuellen Service zu Kultur und Tourismus der Stadt und der Reiseregion "Barnimer Land" bietet.

Zum Museum

Sammlungen

Holzbildtafeln

Zur Sammlung