Zinnkanne, "Hansekanne"
Beschreibung
Zu den Funden spätmittelalterlichen repräsentativen Tafelgeschirrs aus Seehausen zählt diese aus Zinn gefertigte sogenannte "Hansekanne". Die kleine bauchige Kanne verfügt über einen stabilen und weit ausladenden Fuß. Bis auf das kleine Loch im Bauch ist die Kanne sehr gut erhalten, auch der Klappdeckel ist noch vorhanden und funktionstüchtig. An dem Loch am oberen Rand der Kanne war ursprünglich wohl ein Trinkröhrchen angesetzt. Den geschwungenen Henkel ziert ein aus Weinlaubranken aufgebautes Relief. Am Boden, auf der Innenseite des Gefäßes, befindet sich ein Reliefmedaillon. Auf ihm ist das Gotteslamm mit Kreuzfahne dargestellt. Diese Medaillons sind oftmals Kopien von Pilgerzeichen, welche dort als Nacharbeit angebracht wurden, um die Stelle des Gefäßes zu verschließen, die beim Abdrehen des gegossenen Kannenkörpers auf der Drehbank auf der Spindel aufgesteckt war.
Kanne | |
H 11,5 cm, Rdm 7,0 cm, Bdm 7,9 cm | |
Zinn/gedreht | |
IV 2109 | |
2023-12-09 23:21:42 | |
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Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Das Museum befindet sich im ehemaligen Dominikanerkloster, einer der besterhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen in Nordostdeutschland. Der gesamte Kreuzgangbereich sowie Teile des ersten Obergeschosses werden museal genutzt, Friedgarten und Refektorium außerdem für Festveranstaltungen und Konzerte. Ein moderner Galerieraum wurde 2011 im angrenzenden ehemaligen Waschhaus eröffnet. Das Kloster hat sich seit der umfassenden Sanierung 1997-1999 zu einem für die Region bedeutenden Kulturstandort entwickelt. Es vereinigt unter seinem Dach das Kulturhistorische Museum, das Historische Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und das Veranstaltungszentrum "Kulturarche". Der Besucherservice mit Ladengalerie bietet touristische Informationen und Veranstaltungstickets. Das Museum hat aufgrund seiner weit über 100-jährigen Geschichte - trotz erheblicher Kriegsverluste - einen großen Sammlungsbestand zur Stadt- und Regionalgeschichte. Schwerpunkte bilden die Kloster- und Kirchengeschichte mit sakralen Objekten der Region und herausragenden archäologischen Funden aus dem Kloster Seehausen, die mittelalterliche Stadtentwicklung, das Zunftwesen, die Rolle Prenzlaus als preußische Garnisonsstadt und die mannigfachen Brüche in der Geschichte der Stadt sowie eine kleine Schau zum hier geborenen Maler und Goethefreund Jakob Philipp Hackert. Mehrere Sonderausstellungen jährlich und Projekte im Rahmen von "Kulturland Brandenburg" sind mehr als nur eine Ergänzung.