Spinnwirtel
Beschreibung
Über 80 Spinnwirtel aus dem 13.-16. Jahrhundert sind bei den Grabungen und Unterwasseruntersuchungen auf dem Klosterareal in Seehausen gefunden worden. Sie dienten bei der Fadenherstellung als Gewicht am Spindelstab. Je nach gewünschter Fadenstärke bzw. je nach Ausgangsmaterial wurden unterschiedlich große und schwere Wirtel benutzt. Der Großteil der Spinnwirtel aus Seehausen wurde aus Ton gefertigt, Irdenware oder Steinzeug. Glasur ist selten. Wenige Spinnwirtel bestehen aus Bleilegierungen. Auf vier Wirteln sind Linien, Zeichen oder Buchstaben eingeritzt. Diese dürften der Markierung von persönlichem Besitz gedient haben. Viele Weitere, der in Seehausen geborgenen Objekte des täglichen Gebrauchs, tragen Markierungen in Form von eingeritzten Buchstaben und Zeichen.
Hausrat | |
Irdenware- u. Steinzeugwirtel: 2,2, - 3,5 cm Metallwirtel: Dm 1,4-1,7 cm | |
Irdenware, Steinzeug, Blei-Zinn-Legierung | |
IV 2616, IV 5356, IV 5639, IV 5710, IV | |
2023-12-09 23:21:42 | |
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Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Das Museum befindet sich im ehemaligen Dominikanerkloster, einer der besterhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen in Nordostdeutschland. Der gesamte Kreuzgangbereich sowie Teile des ersten Obergeschosses werden museal genutzt, Friedgarten und Refektorium außerdem für Festveranstaltungen und Konzerte. Ein moderner Galerieraum wurde 2011 im angrenzenden ehemaligen Waschhaus eröffnet. Das Kloster hat sich seit der umfassenden Sanierung 1997-1999 zu einem für die Region bedeutenden Kulturstandort entwickelt. Es vereinigt unter seinem Dach das Kulturhistorische Museum, das Historische Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und das Veranstaltungszentrum "Kulturarche". Der Besucherservice mit Ladengalerie bietet touristische Informationen und Veranstaltungstickets. Das Museum hat aufgrund seiner weit über 100-jährigen Geschichte - trotz erheblicher Kriegsverluste - einen großen Sammlungsbestand zur Stadt- und Regionalgeschichte. Schwerpunkte bilden die Kloster- und Kirchengeschichte mit sakralen Objekten der Region und herausragenden archäologischen Funden aus dem Kloster Seehausen, die mittelalterliche Stadtentwicklung, das Zunftwesen, die Rolle Prenzlaus als preußische Garnisonsstadt und die mannigfachen Brüche in der Geschichte der Stadt sowie eine kleine Schau zum hier geborenen Maler und Goethefreund Jakob Philipp Hackert. Mehrere Sonderausstellungen jährlich und Projekte im Rahmen von "Kulturland Brandenburg" sind mehr als nur eine Ergänzung.