Schülerinnen und Schüler der Weltlichen Schule am Katharinenkirchplatz
Beschreibung
1927 nahm ein neuer Schultyp, die Weltliche Schule, die auch Sammelschule genannt wurde, im ehemaligen Gymnasium der Neustadt am Katharinenkirchplatz 5 den Unterricht auf. Rektor wurde der Lehrer Otto Bernhard Wendler (1895-1958). Der neue Schultyp war von den Brandenburger Freidenkern und der SPD initiiert worden. Besonders eingesetzt dafür hat sich der SPD-Stadtrat Konrad Eichler, dessen Tochter Grete ebenfalls die Schule besuchte. Auch der Sohn des Rabbiners Rosenzweig lernte hier. Die Lehrinhalte unterschieden sich von den vorherrschenden evangelischen Volksschulen unter anderem darin, dass nicht Religionsunterricht erteilt wurde sondern das Fach Lebenskunde. Die Prügelstrafe war verboten, Jungen und Mädchen besuchten gemeinsame Klassen. Bereits 1927 waren 14 Klassen mit nahezu fünfhundert Schülern gebildet. Die Schule war seit ihrer Gründung von den bürgerlichen Kreisen ebenso wie von den Nationalsozialisten als eine die Seele vergiftende Schulart verunglimpft worden. Mit Unterstützung der bürgerlichen Parteien wurde die Schule auch sofort nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten verboten und aufgelöst.
Negativ | |
12 x 18 cm | |
Gelatinetrockenplatte | |
V11790Ng | |
2023-10-19 11:55:01 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.