Altstädtischer Markt Nr. 8/9
Beschreibung
Sekretariatshaus. Im Kern findet sich ein dreigeschossiger, giebelständiger Fachwerkbau mit angeblatteten Kopfbändern und Spitzsäulengiebel. Zusammen mit dem Nachbargebäude dokumentiert das Haus die mittelalterliche, kleinteilige Bebauungsstruktur des Marktes. Es zählt zu den ältesten Häusern der Altstadt und besitzt einen der letzten noch vorhandenen Renaissancegiebel. Nach 1724 waren zwei benachbarte Häuser zusammengefasst worden. Dabei übertrug sich die Bezeichnung Syndikatshaus auf das gesamte Gebäude. Es diente 1753-1807 als Lager für Garne, Waren und Werkzeug der im Altstädtischen Rathaus untergebrachten Barchentmanufaktur. Ab 1825 war eine Mädchen-Elementarschule darin untergebracht, ab 1867 eine Knabengemeindeschule. 1881 wurde es Teil des benachbarten Krankenhauses. Nach 1901 nutzte es die Polizeiwache und das Amt für Arbeitsnachweis. Später wurde es Wohnhaus. Nummer 8, linker Teil Syndikatshaus und ehemaliges Stadtkrankenhaus. Auf dem Grundstück Nr. 8/9 befand sich bis 1715 der Stadthof (Altstädtischer Marstall). Namensgeber war das Vordergebäude, das als Wohnhaus dem Rechtsbeistand/ Syndikus des altstädtischen Rates diente. Im aufwändig sanierten Syndikatshaus befindet sich heute die Fouqué-Bibliothek. Ehemaliges Stadtkrankenhaus. Es wurde 1841-42 auf dem rückwärtigen Teil des Hofes als erster Krankenhausneubau errichtet. 1887 wurde das Syndikatshaus miteingebunden. Nach dem Umzug des Krankenhauses in einen Neubau am Marienberg 1901 wurde im alten Gebäude das Städtische Wohlfahrtsamt untergebracht. Nummer 9 Inspektor-Wohnhaus. Es wurde angeblich 1742 auf dem Areal des ehemaligen Stadthofes errichtet als ein freistehender eingeschossiger, traufständiger Fachwerkbau mit einer Breite von sechs Achsen. Es erhielt ein Krüppelwalm-Mansardendach mit mittlerer stehender Gaube. Vor dem Inspektor-Wohnhaus steht ein Pferdegespann. Der Deichselwagen gehörte der Firma Alb. Polz. Die Kohlenhandlung war in Brandenburg, in der Gutenbergstraße 9 ansässig. In der Nr. 10 befindet sich das Altstädtische Rathaus (siehe auch Neg.-Nr.17623Ng).
Negativ | |
13 x 18 cm | |
Gelatinetrockenplatte | |
V02990Ng | |
2023-10-19 11:54:31 | |
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Details und verwandte Objekte
Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.