Löschwiege (auch Löschwippe)

Kerstin Weßlau CC BY-NC-SA

Beschreibung

Historische Löschwippe aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie besteht aus einem Mamoroberteil mit Metall-Griff und einem halbrunden Unterteil, über das Löschpapier – meist auf Vorrat in mehreren Lagen – gespannt wird. Der Benutzer kann so feuchte Tintenschrift trocknen, ohne seine Finger in Kontakt mit dem Löschpapier bringen zu müssen. Zur Benutzung setzt man die seitliche Kante der Löschwiege neben der frischen Schrift an und wiegt sie dann über die gewölbte Fläche ab. Hierdurch wird vermieden, dass einfaches Löschpapier bei unvorsichtigem Hantieren die Schrift verwischt. Diese, aus hochwertigen materialien gefertigte Löschwiege gehörte einst zur normalen Ausstattung eines Schreibtisches, aber auch heute noch werden Löschwiegen als Bestandteil eines Schreibsets verkauft. In repräsentativen Zusammenhängen ist sie nach wie vor häufig im Einsatz, wenn etwa offizielle Dokumente mit Tinte unterzeichnet werden und wegen des Dokumentencharakters auf saubere Schrift Wert gelegt werden soll. Zuvor wurde dazu besonderer Sand aus einer Streusandbüchse verwendet.

Objektart Schreibzeug
Maße 13 x 6,8 x 8 cm
Material Mamor, Metall, Holz, Löschpapier
Inventarnummer POST 011
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:51
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Alte Posthalterei - Museum Beelitz CC BY-NC-SA

Dieses Objekt im Museum

Museum Alte Posthalterei

Die "Alte Posthalterei" in Beelitz ist ein besonders geschichtsträchtiger Ort. Sie wurde 1789 vom damaligen Bürgermeister Gottlieb Ferdinand Kaehne errichtet und ist der einzige noch derart gut erhaltene preußische Postbau aus Postkutschenzeiten. Die derzeitige Ausstellung vermittelt den Besuchern einen authentischen Blick hinter die Kulissen des preußischen Postwesens vor zweieinhalb Jahrhunderten. Zum einen werden die verwaltungstechnischen Voraussetzungen anhand von historischen Karten, Fahrscheinen und weiteren Belegen veranschaulicht, zum anderen kann man das Reisen mit der Postkutsche mittels von Erlebnisberichten nachvollziehen. Die Exponate vermitteln einen sinnlichen Eindruck vom Dienstalltag, der durch akustische Momentaufnahmen eine reizvolle Ergänzung erfährt. Der Potsdamer Restaurator Ulrich Kobelius hat die historischen Wandmalereien freigelegt und aufgearbeitet. Das Torhaus sieht jetzt wieder aus wie anno 1830: Vasen und Zöpfe zieren die Wände, über den Türen prangt der Preußen-Adler und weist den Weg in Passagierstube und Expedition. Das Obergeschoss des Gebäudes steht dem interessierten Besucher ebenfalls offen, denn obwohl es nicht Teil des Museums ist, sind die Räumlichkeiten ebenfalls Teil der Geschichte der Posthalterei. Auch hier wurden historische Wandmalereien entdeckt und aufgearbeitet: Potsdamer Parklandschaften, Ende des 19. Jahrhunderts gemalt, zieren den Goethesaal, das Vorzimmer und das ehemalige Wohnzimmer des Postmeisters.

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