Kerstin Weßlau CC BY-NC-SA

Beschreibung

Mit dem Spinnrad (Böckchen) spinnt bzw. verdreht man vor allem Flachsfasern zu einem Leinenfaden. Für Wolle oder Baumwolle nimmt man eine parallel angeordnete Form des Spinnrades. Der vorgefertigte Wocken oder Rocken wird auf den Zapfen gesetzt. Nun zieht man sich ständig Fasern aus dem Wocken heraus und durch die Drehung werden sie zu einem Faden versponnen bzw. verdreht. Mit dem Fuß wird das Pedal unten ständig getreten und somit das Schwungrad in Bewegung gebracht und die dabei enstandene Drehung mit Hilfe der Baumwollschnur auf die Spindel übetragen. Die Spindel für die Drehung und die Spule zum Aufwickeln des Garns drehen sich unterschiedlich schnell, die Spindel die das Garn verdreht dreht sich schneller. Das Aufwickeln des Garns übernimmt die sich weniger drehende Spule.

Objektart Wollverarbeitung
Maße H: 130 cm, B: 50 cm, T: 40 cm
Material Holzgestell, gehächelter Flachs, Maschinenstahl Baumwollschnur
Inventarnummer o. Inv.
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:55:00
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Handweberei „Henni Jaensch-Zeymer“ CC BY-NC-SA

Dieses Objekt im Museum

Handweberei „Henni Jaensch-Zeymer“

Die Handweberei von Ulla Schünemann (Handwebmeisterin) ist gleichzeitig auch ein aktives privates Museum. Der Webhof ist eine denkmalgeschütze Anlage 1750/1880 erbaut und wohl die größte und älteste produzierende Handweberei Deutschlands. Es wird an 200-300 Jahre alten Handwebstühlen gearbeitet und die traditionelle Kunst der Handweberei weitergeführt und vorgeführt. Vor allem werden Naturmaterialien wie Leinen, Baumwolle, Seide und Wolle verarbeitet und aus ihnen Tischwäsche, Gerstenkornhandtücher, Gardinen, Möbelstoffe, Schals und vieles mehr gewebt. Aus den handgewebten Stoffen wird individuelle maßgeschneiderte Kleidung hergestellt Der Museumsbesuch beginnt mit einem Film über das Leben der 1904 geborenen Henni Jaensch. Die Handwebmeisterin erzählt im Rückblick wie sie zum Weben kam, ihre Ausbildung bei Else Mögelin (einer Bauhausschülerin) in Gildenhall absolvierte, und selbst „die Kunst des Weglassens" für sich als Stil übernommen hatte. Nach dem Film beginnt der eigentliche Rundgang: Sechzehn Webstühle verteilen sich auf die Websäle und können sammt Erläuterungen besichtigt werden, auch eine Schneiderei in der die handgewebten Stoffe verarbeitet werden, gehört zum Haus. Der Besucher kann am Webstuhl direkt bei der Produktion, beim Weben zuschauen und wird fachkundig von gelernten Handweberinnen über den Webprozess, über Materialien, Webmuster, Farben und die Einrichtung eines Webstuhls, sowie die Vor-und Nacharbeiten informiert. Die verschiedenen Webstühle unterscheiden sich in Halb- und Vollwebstuhl, Flach- und Hochwebstuhl, sowie ein Jaquardwebstuhl. Viele Arbeitsgeräte wie z.B. Spulrad, Spulmaschine, Schärrahmen, Zwirnmaschine sind zu sehen und vielleicht hat man die Möglichkeit beim schären einer Kette zuzusehen. Beim Spinnen von Wolle, Flachs, Alpaka oder auch Baumwolle kann man am Handspinnrad zusehen und auch hier werden auf Wunsch die einzelnen Arbeitsschritte erläutert. Jeder Besucher erlebt somit seinen ganz individuellen Museumsbesuch. Dem Museum ist ein Café und ein Museumsshop (Leinenladen) mit hauseigenen Produkten angeschlossen.

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