Brandenburg/H., Hauptstraße am Abend, Ecke Steinstraße.

Digitalisierungslabor der FH Potsdam CC BY-NC-SA

Beschreibung

Erschien die Darstellung der Hauptstraße bei Nacht auf dem Blatt V 368 Kb noch romantisch-betulich, so wirkt sie in dieser Lithographie, obwohl sicher zur selben Zeit entstanden, geradezu großstädtisch und im künstlerischen Ausdruck fast schon expressiv. Die Straße ist in ein dramatisches Licht getaucht. Dieses kommt vor allem aus dem Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft Riedel in der Hauptstraße 90/91, gleich neben dem Kurfürstenhaus, und dem schräg gegenüber befindlichen Kaufhaus Conitzer & Söhne in der Hauptstraße 5-8. Das Kaufhaus gehörte zum Konzern M. Conitzer & Söhne, dem 1929 bereits 24 Häuser in Ost- und Norddeutschland angehörten. 1938 von den Nazis arisiert, gelangte das Haus in den Besitz der Gebrüder Fauser. Am 26. April 1945 brannte auch das Kaufhaus Fauser bei den Kampfhandlungen nieder. Nach dem Krieg vereinte man die Grundstücke der heutigen Hauptstraße 1, Ecke Molkenmarkt bis zur Hauptstraße 5 und errichtete hier zwischen 1951 und 1956 ein HO-Warenhaus nach Plänen des Architekten Hans-Jürgen Kluge, wobei die Ruine des zerstörten Kaufhauses Fauser integriert wurde. Am 7. Oktober 1967 erhielt die mit 3.087 m² Verkaufsfläche größte Verkaufseinrichtung der Stadt den Namen Kaufhaus Magnet. Ab 1990 vom Karstadt-Konzern gepachtet, wurde das Kaufhaus 1995 für immer geschlossen und 2002 abgerissen. Unter Hinzunahme angrenzender Grundstücke entstand bis 2004 an dieser Stelle ein neuer Einkaufs- und Bürokomplex in der Hauptstraße 1-7. [Thomas Sander] bez.: o.r.: Walter Garski, u.l.: Hauptstr. Brandenburg/H. 1924

Objektart Grafik
Maße 33 x 25 cm
Material Lithographie auf weißem Kartonpapier
Inventarnummer V22150Kb
Stand der Infomationen 2023-10-19 08:57:52
Zum Objekt im Museum Digital
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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel - Frey-Haus CC BY-NC-SA

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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.

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