Glasmarke aus Burgwall von 1790–1797
Beschreibung
Scherbe mit Marke aus grünem Glas, gestempelt "BURG / WALL / No 4", Innenkreis aus Linie, korrodiert. Diese Glasmarke stammt aus der privaten Glashütte am Burgwall, die nur für einen kurzen Zeitraum, von 1790 bis 1797 grüne Flaschen für Berlin produzierte. Hüttenbesitzer war Christian Ludwig Rathmann. Die Glashütte stand im Zehdenicker Forst an der Havel („der Burgwall“ genannt). Die hier gezeigte Glasmarke gehört zur einzig bekannten Stempelserie, die sehr vereinzelt gefunden wurden, besonders auf der Glashüttenstelle Neuglobsow (Friese, Glashütten in Brandenburg, 1992, S. 34f.). Sie wurde hingegen am ehemaligen Standort der Annenwalder Glashütte aufgesammelt und von ihrem Finder Walter Reschke 1968 dem Museum geschenkt. [Katja Daum, Verena Wasmuth]
Glasmarke | |
Dm. innen 2,5 cm; Dm. außen 3,4 cm | |
Glas: Grünes Waldglas / ofengeformt, gestempelt | |
00387 | |
2023-10-05 23:54:54 | |
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Einordnung
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Dieses Objekt im Museum
Das Museum hat seinen Sitz im Prenzlauer Tor, einem der 3 Stadttore der vollständig erhaltenen mittelalterlichen Wehranlage Templins. 1957 eröffnete das Kreisheimatmuseum mit Ausstellungsmodulen zur Ur- und Frühgeschichte, zur Bodenreform und zur lokalen Arbeiterbewegung. In den folgenden Jahren reichte das Spektrum der Sammeltätigkeit von Alltagsgegenständen, Kleidung und Arbeitsgeräten bis zu volkskundlichen Objekten. Im Jahr 2004 entstand die Idee, das Prenzlauer Tor als Gesamtensemble in seinem historischen Erscheinungsbild wieder sichtbar und damit den kulturhistorisch bedeutsamen Ort des Übergangs, des Austausches und Transits erlebbar zu machen. Im Zuge des Umbaus ab 2010 sind störende Ein- und Umbauten entfernt, das historische Gemäuer freigelegt worden. Neue Stahl-Glas-Elemente im Bereich der alten Torbögen machen heute die Blickachse durch Tor, Zwinger und Vortor wieder sichtbar, den Ort als Durchgang und Übergang wieder erlebbar. Diesem Architekturerlebnis fühlt sich die 2012 eröffnete Dauerausstellung inhaltlich verpflichtet. Die über 800 für die Ausstellung ausgewählten Objekte und die sich harmonisch einfügende Ausstellungsgestaltung belegen die außergewöhnliche Geschichte einer Stadt, ihres Umlandes und ihrer Bewohner.