Mehlsackanhänger
Beschreibung
Bei dem Konvolut handelt es sich um nicht verwendete Mehlsackanhänger aus der Wassermühle Vogel in Beelitz, die von 1959 bis 1974 von Erwin Standke betrieben wurde. Die viereckigen Anhänger sind aus unterschiedlich gefärbter Pappe und mit den seit 1956 in der DDR geltenden Zeichen für Getreidesorte und Mahlerzeugnis in Form von Umrandungen, Kreuzen, Quer- oder Längsstrichen markiert. Die vom Amt für Standardisierung festgelegten Kennzeichnungen sollten eine schnelle und unkomplizierte Zuordnung der Waren ermöglichen. Zudem waren Angaben zum Hersteller, zur Bezeichnung des Mehls, zur Warennummer und zum Mahlposten, zum Herstellungsdatum sowie zum Nettogewicht vorgeschrieben. Anhänger Roggenmehl R 1150 Hellblauer Anhänger mit rotem Kreuz. Angaben: Mühle Vogel, Inh. Erwin Standke, Beelitz/Mark / 75kg netto Roggenmehl R 1150 / EL17411220 / Best.-Nr. 131311 / TGL88-080; das Herstellungsdatum konnte unter "Herstellungstag" angegeben werden. Anhänger Roggenbackschrot, BSR 1790 Hellblauer Anhänger mit roter Umrandung unten und oben, die die Kennzeichnung für Spezialmehle war und einen zusätzlichen Aufdruck erforderte. Angaben: Mühle Vogel, Inh. Erwin Standke, Beelitz/Mark / 75kg netto Roggenbackschrot BSR 1790 / EL17411260 / TGL88-080; das Herstellungsdatum konnte unter "Herstellungstag" angegeben werden. Roggenmehl Type R 1790 Hellbeiger Anhänger mit grünem Querbalken, der die Kennzeichnung für die Mehltype R 1790 war. Angaben: Mühle Vogel, Inh. Erwin Standke, Beelitz/Mark / 75kg netto Roggenmehl Type R 1790 / Waren-Nr. 67112500 / TGL2954-56 / Nicht über 15% Feuchtigkeit; freier Platz für die Handels-Mahlpost-Nr. Der Anhänger wurde in der Druckerei Kloss&Co Mühlhausen gedruckt.
Anhänger (Identifikation) | |
6,9 x 5,1 cm | |
Farbiger Karton bedruckt | |
WM003 | |
2025-02-05 21:23:49 | |
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Details und verwandte Objekte
Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Die "Alte Posthalterei" in Beelitz ist ein besonders geschichtsträchtiger Ort. Sie wurde 1789 vom damaligen Bürgermeister Gottlieb Ferdinand Kaehne errichtet und ist der einzige noch derart gut erhaltene preußische Postbau aus Postkutschenzeiten. Die derzeitige Ausstellung vermittelt den Besuchern einen authentischen Blick hinter die Kulissen des preußischen Postwesens vor zweieinhalb Jahrhunderten. Zum einen werden die verwaltungstechnischen Voraussetzungen anhand von historischen Karten, Fahrscheinen und weiteren Belegen veranschaulicht, zum anderen kann man das Reisen mit der Postkutsche mittels von Erlebnisberichten nachvollziehen. Die Exponate vermitteln einen sinnlichen Eindruck vom Dienstalltag, der durch akustische Momentaufnahmen eine reizvolle Ergänzung erfährt. Der Potsdamer Restaurator Ulrich Kobelius hat die historischen Wandmalereien freigelegt und aufgearbeitet. Das Torhaus sieht jetzt wieder aus wie anno 1830: Vasen und Zöpfe zieren die Wände, über den Türen prangt der Preußen-Adler und weist den Weg in Passagierstube und Expedition. Das Obergeschoss des Gebäudes steht dem interessierten Besucher ebenfalls offen, denn obwohl es nicht Teil des Museums ist, sind die Räumlichkeiten ebenfalls Teil der Geschichte der Posthalterei. Auch hier wurden historische Wandmalereien entdeckt und aufgearbeitet: Potsdamer Parklandschaften, Ende des 19. Jahrhunderts gemalt, zieren den Goethesaal, das Vorzimmer und das ehemalige Wohnzimmer des Postmeisters.