Hagemeister, Karl: Auffliegende Wildente, um 1891

Thomas Voßbeck, 2023 Public Domain Mark
Thomas Voßbeck, 2024 Public Domain Mark
Thomas Voßbeck, 2024 Public Domain Mark

Beschreibung

Es ist auffällig, dass einige Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts auch passionierte Jäger waren, etwa Carl Friedrich Lessing (1808-1880) oder Gustave Courbet (1819-1877). Karl Hagemeister (1848-1933) ging als Sohn einer Obstzüchterfamilie in Werder/Havel schon mit 12 Jahren allein zur Jagd und hat sich nach seiner künstlerischen Ausbildung und Reisen 1884 wieder in der Heimat an der Havel niedergelassen, und zwar dem Dorf Ferch. Dort wohnte er allein und die Jagd bildete neben der künstlerischen Arbeit den Hauptinhalt seines Lebens. Insofern ist es konsequent, wenn auch tote oder jagdbare Tiere Motive seiner Gemälde wurden. Nur ein Gemälde jedoch zeigt einen auffliegende Entenerpel, der offenbar aufgeschreckt durch einen Schuss, aus einem blühenden Weidengebüsch links nach rechts emporfliegt. Die Ruhe des Sees mit seiner wellenlosen Wasserfläche an einem dunstigen Frühjahrstag und die sorgfältig ausgeführte auffliegende Ente mit ihrem schmaragdgrünen Federkleid am Kopf bilden einen den Schuss hörbar machenden Gegensatz. Das Gemälde ist unbezeichnet, seine Maloberfläche ist etwas verschmutzt und weist leichte Kratzer auf. Das Gemälde wurde neu gerahmt. Rückseitig mehr als von vorn ist ein Loch in der Leinwand unterhalb der Ente sichtbar. Laut rückseitigem Klebeetikett mit Maschinenschrift wurde das Gemälde am 3. 4. 1943 aus dem Kunsthandel für 3500 Mark für die Stadt Brandenburg (Inv.-Nr. 557) erworben. (ib) Das Gemälde wurde 1943 von der Stadt Brandenburg angekauft und als Alter Bestand des Museums 1968 inventarisiert. Eine Provenienzrecherche wurde durchgeführt. Literatur: Warmt, Hendrikje: Karl Hagemeister. In Reflexion der Stille, Berlin-Brandenburg 2016, S. 355, G 255 m. Abb. S. 355 (= Warmt G 255). - Karl Hagemeister. Zum 160. Geburtstag. Werke des märkischen Künstlers aus dem Bestand des Stadtmuseums Brandenburg an der Havel, hrsg. von Heike Köhler, Brandenburg 2008, Abb. 15.

Objektart Gemälde
Maße Bildgröße: Höhe 73,2 cm, Breite 110,0 cm ; Rahmengröße: Höhe 80,8 cm, Breite 118,0 cm, Tiefe 3,5 cm
Material Öl auf Leinwand auf Keilrahmen, gerahmt
Inventarnummer V00178KaGe
Stand der Infomationen 2024-11-22 17:36:52
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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel - Frey-Haus CC BY-NC-SA

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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.

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