Schild Sägewerk "Betreten verboten"

Michael Lüder CC BY-NC-SA
Michael Lüder CC BY-NC-SA

Beschreibung

Ein Warnschild aus Holzbrettern, einseitig farblich gefasst. Schwarze, ausgeblichene Schrift auf hellgrauem Hintergrund. Die Frakturschrift gehört zu den sogenannten gebrochenen Schriften und war bis zum beginnenden 20. Jahrhundert als Druckschrift - vor allem im deutschsprachigen Raum - weit verbreitet. Die Rückseite des Schildes ist mit zwei senkrechten Holzleisten und einer kleinen, quer liegenden Metallleiste als Aufhängevorrichtung versehen. Das Schild war vermutlich am Eingang der Beelitzer Schneidemühle platziert. Die Verhaltensregeln, unterzeichnet mit „A. Vogel“, lassen es auf die Zeit zwischen 1878 bis 1890 datieren. In den Jahren betrieb Adolph August Tobias Vogel (13. Juni 1850 – 5. April 1890) die Wasser- und die Schneidemühle. Letztere wurde bereits 1832 vom Mühlenbesitzer Rudolph Hermann Burghalter errichtet. Ausgestattet war sie zuletzt mit zwei sogenannten Horizontalgattern, die jeweils mit einem Sägeblatt arbeiteten. Ein zweites Wasserrad sorgte für die Energiezufuhr. Der Betrieb der Sägemühle wurde vermutlich bis 1914 aufrechterhalten. Das Schild steht historisch im Kontext der zahlreichen, schweren Arbeitsunfälle, die häufig in der Zeit der Industrialisierung vorkamen, sowie mit den Gefahren, die der Betrieb einer Schneidmühle mit sich brachte. Beschriftung in altdeutscher Schrift: „Das Betreten der Schneidemühle ist nur unter anrathen der größten Vorsicht gestattet, und ist somit das Anfassen des gangbaren Werkes für unbefugte Personen streng verboten. Der Aufenthalt der Kinder in der Schneidemühle ist nicht gestattet. Sämtliche in der Mühle beschäftigte Personen haben darauf zu achten, daß diese Vorschrift inne gehalten wird. A. Vogel.“

Objektart Schild (Zeichen)
Maße HxBxT 46 x 94 x 2,5 cm
Material Holz, bemalt
Inventarnummer WM030
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:49
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Alte Posthalterei - Museum Beelitz CC BY-NC-SA

Dieses Objekt im Museum

Museum Alte Posthalterei

Die "Alte Posthalterei" in Beelitz ist ein besonders geschichtsträchtiger Ort. Sie wurde 1789 vom damaligen Bürgermeister Gottlieb Ferdinand Kaehne errichtet und ist der einzige noch derart gut erhaltene preußische Postbau aus Postkutschenzeiten. Die derzeitige Ausstellung vermittelt den Besuchern einen authentischen Blick hinter die Kulissen des preußischen Postwesens vor zweieinhalb Jahrhunderten. Zum einen werden die verwaltungstechnischen Voraussetzungen anhand von historischen Karten, Fahrscheinen und weiteren Belegen veranschaulicht, zum anderen kann man das Reisen mit der Postkutsche mittels von Erlebnisberichten nachvollziehen. Die Exponate vermitteln einen sinnlichen Eindruck vom Dienstalltag, der durch akustische Momentaufnahmen eine reizvolle Ergänzung erfährt. Der Potsdamer Restaurator Ulrich Kobelius hat die historischen Wandmalereien freigelegt und aufgearbeitet. Das Torhaus sieht jetzt wieder aus wie anno 1830: Vasen und Zöpfe zieren die Wände, über den Türen prangt der Preußen-Adler und weist den Weg in Passagierstube und Expedition. Das Obergeschoss des Gebäudes steht dem interessierten Besucher ebenfalls offen, denn obwohl es nicht Teil des Museums ist, sind die Räumlichkeiten ebenfalls Teil der Geschichte der Posthalterei. Auch hier wurden historische Wandmalereien entdeckt und aufgearbeitet: Potsdamer Parklandschaften, Ende des 19. Jahrhunderts gemalt, zieren den Goethesaal, das Vorzimmer und das ehemalige Wohnzimmer des Postmeisters.

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