Beschreibung
Trockenpräparat eines Igel- bzw. Kugelfisches in aufgepumptem Zustand mit Strohfüllung, braunfleckige, ledrige Haut mit kurzen Stacheln. Präparate exotischer Tiere gehörten zur Abteilung der Naturalia in den fürstlichen Kunst- und Wunderkammern. Eine solche Raritätenkammer mit Naturaliensammlung hat es bereits vor 1688 im Berliner Schloss gegeben, als machtpolitisches Statussymbol und zur Erbauung des Hofstaates. Das Inventar beschreibt darin einen "Fisch Orbis" (lat. Kreis), bei dem es sich um einen Kugelfisch gehandelt haben wird. Wegen seiner aufgeblähten Körperform galt er in der Frühen Neuzeit nicht nur als besonders "exotisch", sondern auch als Symbol des Kosmos. Zu den stark ausgebildeten Augen kommt ein schnabelähnlicher Beißapparat mit einem zu Zahnleisten verwachsenen Gebiss, mit dem der Fisch schwere Verletzungen zufügen kann. Seine lederartige, widerstandsfähige Haut ist nackt, die Schuppen sind zu kurzen Stacheln reduziert. Eine Vielzahl Kugelfischarten der 25 verschiedenen Gattungen (Tetraodontidae) sind hochtoxisch. Sie leben in den Küstenregionen tropischer und warmer Meere, etwa in Amazonien, Zentralfrika, Indien und Südostasien. Woher dieses Exemplar stammt, ist nicht überliefert. Silke Kiesant / Verena Wasmuth
Tierpräparat | |
Hauptmaß: Durchmesser: 17.00 cm Länge: 32.00 cm | |
XVIII (6) 7 | |
2023-10-05 23:54:54 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.