Kronleuchter mit Behang aus Glas, 12 Kerzen
Beschreibung
Schaftform; der Cul-de-lampe besteht aus 12 Armen, die abwechselnd 2 Kerzentüllen und eine Hohlglasvase tragen; an jedem Kerzenarm flache Pendeloquen oder Drachenpendel; an den 6 kurzen Zwischenarmen flache Pendeloquen oder Drachenpendel; auf dem Schaft Enfilade von kugel- und balusterförmigen Hohlglasteilen, die durch Metallstern unterbrochen wird, an dessen 6 kleinen Ärmchen Drachenpendel bzw. flache Pendeloquen hängen; Bekrönung ebenfalls Metallstern, an dessen 6 kleinen Ärmchen vor allem Drachenpendel hängen; Der Bas-de-lustre ist eine Hohlglaskugel ohne Schliff. Bei diesem Kronleuchter handelt es sich um das gleiche Modell wie VIII 502. Gemeinsam mit drei Pendant hängt er in der Ovidgallerie, Neue Kammern. Die Datierung ist ziemlich unsicher, denn die Form des Metallgestelles ist in Berlin/Potsdam schon im 18. Jahrhundert von französischen Bergkristallkronleuchtern (VIII 491) übernommen worden und im großen Stile in Berlin Ende des 19. Jahrhunderts für Kaiser Wilhelm II. gefertigt. Auch die Kronleuchter in der Blauen Galerie der Neuen Kammern haben sich als solche Kopien erwiesen. Aus den Inventaren geht nicht hervor, ob die ”5 Kronen von Crystall-Glas, jede mit 12 Tüllen (versilberte Contour)” im Inventar von 1796 die gleichen sind, wie die ”5 Kronleuchter, je 12 Lichte, Gestell versilbert, Kristallglasbehang” im Inventar von 1936, denn in der Zwischenzeit waren 1892 drei Kronleuchter davon nach Potsdam, Neues Palais und 1926 zwei nach Potsdam, Schloss Sanssouci gehängt worden. Von einer Rückkehr ist nichts berichtet. Für die Bemerkung des Kastellans Hübner 1924, dass die Kronleuchter in den Kavalierszimmern der Neuen Kammern aus dem Neuen Palais stammen sollen, gibt es ebenfalls keine Beweise mehr. Nur genaue Untersuchungen bei einer nächsten Restaurierung können Aufschluss dazu bringen. Originalbehang aus dem 18. Jahrhundert ist solarisiert (mangan). Käthe Klappenbach
Kronleuchter | |
Hauptmaß: Höhe: 120.00 cm mit Kugel Höhe: 101.00 cm ohne Kugel Durchmesser: 72.00 cm | |
Gestell: Messing, versilbert - Behang: Glas, geschliffen | |
VIII 714 | |
2023-10-05 23:54:54 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.