Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) und seine Familie

Pfauder, Wolfgang (2003) CC BY-NC-SA

Beschreibung

Das monumentale Familienbildnis zeigt den brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) mit seiner ersten Ehefrau Louise Henriette von Oranien-Nassau (1627-1667) und den Söhnen Karl Emil (1655-1674), Friedrich (1657-1713) und dem kurz zuvor geborenen Ludwig (1666-1687) in palastähnlicher Umgebung. Über der Familie erkennt man in einer Wolkenebene die bereits verstorbenen Kinder Wilhelm Heinrich (1648-1649) und die Zwillinge Heinrich (1664) und Amalia (1664-1665). Das Bildnis ist sowohl ein repräsentatives Staats- als auch ein Familienbildnis. Nachdem bereits mehrere Kinder des Kurfürstenpaares jung verstorben waren, spiegelt das Porträt wenige Wochen nach der Geburt des jüngsten Sohnes den Stolz wieder, die Dynastie und deren Erbfolge nun mit drei Söhnen auf sichere Füße gestellt zu haben. Als designierter Nachfolger seines Vaters hält Kurprinz Karl Emil den Kurhut in Händen und erklimmt dabei eine Treppenstufe zu einem erhöhten Podest, auf dem sich die Eltern befinden. Der Kurfürst ist im Zentrum des Bildnisses in Kurmantel und kurfürstlichem Gewand aus Goldbrokat dargestellt. Neben ihm sitzt Kurfürstin Louise Henriette mit dem jüngsten Sohn Ludwig auf dem Schoß. Beide werden von zwei monumentalen Säulen hinterfangen, die Stärke und Macht des Kurfürstenpaares symbolisieren. Eine enorme, wild bewegte Draperie zwischen den Säulen dient zur Nobilitierung der Dargestellten und rückt speziell den Kurfürsten in den Mittelpunkt des Geschehens. Von den sechs Kindern des Kurfürstenpaares sollte nur der auf der rechten Seite des Bildes wiedergegebene Friedrich (später Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg/König Friedrich I. in Preußen), seine Eltern überleben. Kurfürstin Louise Henriette starb nur wenige Monate nach Anfertigung des Familienbildnisses, Kurprinz Karl Emil im Alter von 19 Jahren, Markgraf Ludwig von Brandenburg im Alter von 20 Jahren. Ebenso wie das Doppelbildnis des Kurfürstenpaares von Nason (GK I 1046) entstand das Familienbildnis 1666 höchstwahrscheinlich im Zusammenhang mit einem längeren Aufenthalt der kurfürstlichen Familie in Kleve. Der Haager Maler Jan Mijtens war 1666 nach Kleve beordert worden, um physiognomische Studien anzufertigen, die als Vorlage für Bildnisse dienten. Das Gemälde wird heute im Schloss Oranienburg gezeigt. Dr. Alexandra Nina Bauer

Objektart Gemälde
Maße ohne Rahmen: Höhe: 336.80 cm Breite: 275.30 cm
Material Öl auf Leinwand
Inventarnummer GK I 1019
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:54:54
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA

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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.

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