Pfauder, Wolfgang (2009) CC BY-NC-SA

Beschreibung

Der heilige Hieronymus (Mitte des 4. Jh. - 420 n. Chr.) gehört zu den vier bedeutenden Kirchenvätern. Sein wichtigstes Werk war eine Bibelübersetzung aus dem Griechischen in die lateinische Sprache. In der Malerei wurde er traditionell in zwei Darstellungstypen wiedergegeben: Als Gelehrter in der Studierstube und als Eremit vor Landschaftshintergrund. Rubens zeigt einen kraftvollen Kirchenvater, der intensiv an der Bibelübersetzung arbeitet. Stillebenartige Bücherarrangements verweisen auf seine zahlreichen Schriften, die Sanduhr auf den Vanitasgedanken und der Kardinalshut auf die Berufung des Kirchenvaters. Vermutlich wählte Rubens den kräftigen Hieronymus-Typus anstelle eines ausgezehrten alten Eremiten, um ihn als kämpferischen und engagierten Gelehrten des Christentums zu charakterisieren. Das Gemälde entstand kurz nach Rubens` Italienaufenthalt (1600-1608). Die dort angefertigten Skizzen nach Werken der Antike und der italienischen Renaissance beeinflusten seine späteren Arbeiten deutlich. So erkennt man beim heiligen Hieronymus verschiedene Motive aus Werken Michelangelos und von Werken der Antike. Rubens` Autorschaft war im Laufe der Jahrhunderte zeitwilig in Vergessenheit geraten, zugeschrieben wurde das Bild an Abraham van Diepenbeeck, später an Gaspar de Crayer und Abraham Janssens. Erst 1953 konnte die Zuschreibung an Rubens wieder bestätigt werden. Das Gemälde befindet sich in der Bildergalerie von Sanssouci. A. Bauer (2017)

Objektart Gemälde
Maße ohne Rahmen: Höhe: 185.50 cm Breite: 135.50 cm
Material Öl auf Holz
Inventarnummer GK I 7578
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:54:54
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA

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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.

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