Beschreibung
Die deutsche Kaiserkrone und das Monogramm beziehen sich auf Wilhelm I. oder II. und datieren den Wimpel in die Zeit nach der Kaiserkrönung 1871. Hiermit stimmt auch die Ornamentik der Stickereien überein, die deutliche Anklänge an orientalische Vorbilder mit indischen Palmenmotiven zu gotisierenden Bogenformen umbildet. Tatsächlich läßt sich der Wimpel im Inventar des Schlosses Babelsberg von 1896 im Wohnzimmer der Prinzessin Luise nachweisen: "Ein {[blau]}seidenes Fähnchen an einem Bronceständer, mit W und Krone in Goldstickerei und 2 Troddeln etc." In sicherlich dekorativer Funktion bereicherte er dort die umfangreich mit Stickerei ausgestatteten Räume, die für die Besuchsaufenthalte der Tochter Wilhelms I. und Augustas, Luise Herzogin von Baden, eingerichtet waren (vgl. IX 1016).
Stickerei / Spitze | |
Hauptmaß: Höhe: 26.00 cm bzw. 30.00 cm mit Quaste Breite: 16.50 cm | |
Goldgespinst um weiße Seele, Goldschnur, Kantillen, hellblau: Goldstickerei, Plattstich, Anlegetechnik, Kantillenstickerei | |
IX 1013 | |
2023-10-05 23:54:54 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.