Handrick, Roland (2000) CC BY-NC-SA

Beschreibung

Die Ornamentik der Stickerei entspricht Mustern für alte Leinenstickerei, wie sie in den siebziger und achtziger Jahren im Zuge historistischer Rückbesinnung auf alte Herstellungs- und Musterformen sehr häufig als Vorlagen erschienen wie etwa in Julius Lessings "Muster altdeutscher Leinenstickerei" oder in der "Muster=Sammlung alter Leinen=Stickerei von Schulze und Mais. Sicherlich wird die Stickerei in dieser Zeit entstanden sein. Ihre Herkunft ist nicht bekannt. Die rückseitige Beschriftung mit "Fenster" sichert die Identifizierung der Stickerei als Fensterdekoration; die Nummer "68" auf einem Pappzettel könnte auf eine Raumnummer oder eine laufende Objektnummer innerhalb eines Raumes hinweisen. Die Gestaltung des Behangs besonders mit seiner segmentbogenförmigen, leicht angespitzten Oberkante entspricht den Fensterformen in Schloß Babelsberg und legt daher eine Herkunft aus diesem Schloß nahe. Allerdings ist unter den laufenden Objektnummern mit der Zahl 68 im einzigen Inventar von Schloß Babelsberg keine bestickte Fensterdekoration verzeichnet. Für den dortigen Raum 68, das Badezimmer der Kronprinzessin, beschreibt es eine Wandbespannung mit hellem Kattun, wozu der hellbraune Grund der Stickerei gut passen würde. Allerdings nennt das Inventar von 1896 für den Raum eine zweiteilige Fenstergardine von demselben Kattun wie die Wandbespannung, mit Gimpenbesatz (mit Seide umwickelte Baumwollschnüre), mit je zwei Quasten, Bogendraperie mit Fransenbesatz und fünf Quasten. Diese Gardinen wurden 1911 vernichtet. Eine einteilige Fensterdekoration mit Stickerei ist nicht erwähnt. Ein anderer passender Eintrag konnte nicht ermittelt werden. Entweder wurde die Stickerei im Inventar nicht berücksichtigt oder diente vor oder nach der Inventarerfassung zur Ausstattung der Schlossräume. Uta-Christiane Bergemann

Objektart Stickerei / Spitze
Maße Hauptmaß: Höhe: 58.00 cm Breite: 157.00 cm
Material Wolle, beige: Seide, Stickerei, Kreuzstich
Inventarnummer IX 1015
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:54:54
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA

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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.

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