Beschreibung
Bereits das früheste Inventar des Schlosses Charlottenhof von 1847 erwähnt das Fußkissen im Kabinett Friedrich Wilhelms IV. und beschreibt es als"ein Fuß=Kissen, mit wollener Tapisserie=Arbeit bezogen, ein Bouquet auf weißem Grunde, in rother Umfassung, besetzt mit Franzen und Wolle, in Bronze=Farbe". Das Motiv des Blumenstaußes entspricht zahlreichen Vorlagen für sehr ähnliche Bouquets und Eckornamente in Kreuzstickerei, wie sie vor allem die Berliner Verlage Wittich sowie Hertz & Wegener in den zwanziger und dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts publizierten. Daher wird das Kissen in den dreißiger Jahren und wahrscheinlich auch im Berliner Raum entstanden sein. Über den Hersteller der Stickerei gibt es keine Hinweise. Gemäß den vielen Liebes- und Freundschaftsgeschenken des Biedermeiers, wie sie sehr häufig auch am Hofe üblich waren und in Charlottenhof namentlich durch die Bezüge der Wohnzimmerausstattung bezeugt sind, handelt es sich wohl auch bei dem Fußkissen um ein selbstgefertigtes Geschenk einer nahen Verwandten oder der Kronprinzessin an den Kronprinzen und wurde somit von einer Dame des Hofes gestickt. Uta-Christiane Bergemann
Stickerei / Spitze | |
Hauptmaß: Breite: 37.00 cm Tiefe: 37.00 cm | |
Wolle, Stickerei, Kreuzstich - Stickgrund: Baumwolle, Leinwandbindung | |
IX 985 | |
2023-10-05 23:54:54 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.