Hagemeister, Karl: Bildnis der Mutter, um 1895
Beschreibung
Dargestellt ist auf diesem Fast-Hüftbild en face von leicht erhöhtem Standpunkt die Mutter des Künstlers, Friederike geb. Puhlmann (1823-1909), in einer blauen hochgeschlossenen Jacke. Ihr Gesichtsausdruck ist still und ruhig. Gegenüber dem frühen Gemälde aus der Zeit um 1869 (Vgl. V00272KaGe), also etwa 25 Jahre früher, ist sie deutlich gealtert; sie ist in dieser Zeit etwa 70 Jahre alt. Eine Fotografie aus dem Nachlass von Karl Hagemeister in der Sammlung des Museums (Inv.-Nr. 80741) deutet darauf, dass Hagemeister sein Porträt nicht nach dem lebenden Modell, sondern dieser Fotografie fertigte, vielleicht als Geschenk an dieselbe, denn das Pastell ist bis zuletzt im Elternhaus Hagemeisters nachweisbar, vermutlich wurde es bereits damals auf Leinwand aufgezogen und auf einen Keilrahmen gespannt. Die Pastellzeichnung ist oberflächlich verstaubt, das Papier hat links leichte Risse, auch Abschürfungen und ist an einigen Ecken bestoßen. Durch längere Lagerung ohne Schutz hat sich besonders im unteren Drittel die Kreide etwas gelöst. Der Zustand war 2023 so kritisch, dass eine Restaurierung durchgeführt wurde. Eine Aufnahme von 2024 zeigt den Zustand nach der Restaurierung; eine frühere schwarzweiße den Zustand in den 1980er Jahren. In der Sammlungsdokumentation des Stadtmuseums befindet sich außerdem eine Fotografie des Pastell aus den 1980er Jahren. (Neg.-Nr. 15573) Das Werk wurde 1983 aus dem Nachlass von Margarethe Schweitzer, der Großnichte Karl Hagemeisters, für das Museum angekauft. Literatur: Vgl. Warmt, Hendrikje: Karl Hagemeister. In Reflexion der Stille, Monographie und Werkverzeichnis der Gemälde, Berlin 2016, S. 61 Anm. 3 (für die Lebensdaten der Eltern).
Pastell | |
Bildgröße: Höhe 56,5 cm, Breite 45,0 cm, Tiefe 2,5 cm | |
Pastell auf Papier auf Leinwand aufgezogen, auf Keilrahmen, ungerahmt | |
V22586Kb | |
2025-02-05 21:23:49 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.