Beschreibung
Seit 1827 war Schloss Sanssouci in Potsdam bevorzugte Sommerresidenz des Kronprinzen Friedrich Wilhelm IV. und seiner Gemahlin Elisabeth. Mit der Regierungsübernahme im Jahr 1840 bezog der junge König die Gemächer seines Vorgängers Friedrichs des Großen. In den Jahren 1847 bis 1849 fand eine Neumöblierung der Räume im Stil des friderizianischen Rokoko statt. Das Sterbezimmer Friedrichs II. nutzte der König nun als Vortragszimmer und stattete den Alkoven mit Möbeln in Boulle-Marketerie (Schildpatt-Messing-Furnier) aus. Dazu gehörte auch der vermutlich in Paris angefertigte und in Breslau angekaufte Halbschrank sowie sein identisches Gegenstück aus ebonisiertem Nussbaumholz. Der wenig tiefe Halbschrank mit verglaster Front ist mit unterschiedlichen Boulle-Marketerien eingelegt. Plastische Bronzemaskarons an markanten Stellen bereichern die Gestaltung. Der Halbschrank wurde vermutlich zur Bücheraufbewahrung genutzt, wofür auch die vorhandene Gardine an der Glastür sprechen würde. Der Halbschrank befindet sich heute im Orangerieschloss im Park von Sanssouci in Potsdam.
Schrank | |
Hauptmaß: Höhe: 128.50 cm Breite: 108.00 cm Tiefe: 34.00 cm | |
Konstruktion: Weißbuche (Holz), gebeizt, schwarz – Konstruktion: Kiefer (Holz), gebeizt, schwarz – Schildpatt – Messing – Bronze, vergoldet – Glas – Birnbaum (Holz), gebeizt, schwarz | |
IV 239 | |
2023-10-05 23:54:54 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.