Säwert, Karl: Blick auf den Silokanal und die Mitteldeutschen Stahlwerke Brandenburg (Havel), 1941
Beschreibung
Auf dem Gemälde sind in leichter Diagonale der Silokanal und das Mitteldeutsche Stahlwerk Brandenburg dahinter dargestellt, vorn ein Stück des diesseitigen Ufers. Auf dem Silokanal fährt ein Lastenschiff von links, rechts sind zwei Ruderboote zu sehen. Das Mitteldeutsche Stahlwerk Brandenburg nahm 1914 seine Arbeit auf, wurde ab 1926 vom Flickkonzern in die Rüstungsproduktion eingebunden, im Zweiten Weltkrieg zerstört und ist der Vorgänger des am selben Standort ab 1950 errichteten VEB Stahl- und Walzwerk Brandenburg, des größten Rohstahlproduzenten der DDR (vgl. V00281KaGe). Der Maler Karl Säwert (1888-1962) stammte aus der Neumark und hat seine Ausbildung in Berlin empfangen, das auch sein Lebensmittelpunkt wurde. Er zeigt in seinen Brandenburg-Ansichten sowohl Teile der historischen Stadtteile mit den bestimmenden mittelalterlichen Kirchenbauten als auch die moderne Industriearchitektur, die er jedoch in die Landschaft eingliedert und damit harmonisiert. Er hatte sich auf beliebte Landschaften der Küste, der Alpen und auch der Mark Brandenburg spezialisiert, weilte in Italien und Paris und hat das Kunststück der Anerkennung in zwei Systemen fertiggebracht: In der Zeit des Nationalsozialismus als NSDAP-Mitglied wie auch von 1956 an in Ost-Berlin als Mitglied des Verbandes Bildender Künstler. Von 1929 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war er Lehrer an der Wredowschen Zeichenschule, lebte aber wohl nicht in der Stadt. Das Gemälde ist unten links signiert und datiert "Karl Säwert 1941", sein Zustand ist gut, die Rahmung ebenfalls, wohl aus der Entstehungszeit des Gemäldes. (ib) Das Gemälde wurde vom Rat der Stadt 1951 aus dem Stadtarchiv übernommen und gelangte 1986 in die Sammlung des Museums. Literatur: Sernetz, Friedrich: Karl Säwert. Ein Landschaftsmaler, Petersberg 2022, S. 88, Abb. 101. - Enders, Rainer/Holtmann, Wulff (Hg. im Auftrag der Stadt Brandenburg (Havel): stattbekannt. 150 Jahre Brandenburg in Bildern, Brandenburg 2015, Abb. S. 27.
Gemälde | |
Bildgröße: Höhe 47,0 cm, Breite 63,5 cm; Rahmengröße: Höhe 57,0 cm, Breite 74,0 cm, Tiefe 3,0 cm | |
Öl auf Sperrholz, gerahmt | |
V00076KaGe | |
2025-02-05 21:23:48 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.