Hagemeister, Karl: Fischerboot vor der Küste von Lohme, 6. August 1872
Beschreibung
Es handelt sich um eine in den technischen Details der Rigg sorgfältig ausgeführte Studie eines offenen Kielbootes mit einem Mast in Fahrt von schräghinten (backbord achtern). Die Nadelung an den Ecken verweist auf eine Entstehung im Freien, doch ist ein in Fahrt befindliches einmastiges Boot wie hier mit Betakelung (bauchig geblähte Gaffelsegel am Mast und zwei Klüver über dem langen Bugspriet - Wind von Steuerbord) von der Küste sicher nur so zu skizzieren, wenn bereits ein Verständnis für den Aufbau eines Bootes vorliegt. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass das zum Halten des Bugspriets technisch notwendige Wasserstag fehlt. Die Farbangaben im Wasser lassen an eine beim Zeichnen gedachte malerische Umsetzung denken. Zwei MarinegemäldeKarl Hagemeisters, mit Booten in der hier nicht vorliegenden Form, sind nachweisbar. Das Blatt ist rechts unten eigenhändig bezeichnet „Lohme d. 6. August 72. / KH [K seitenverkehrt und ligiert] und rückseitig von fremder Hand "3". Die Zeichnung gelangte 1983 mit dem Nachlass von Margarethe Schweitzer in die Sammlung. Literatur: Vgl. Warmt, Hendrikje: Karl Hagemeister. "In Reflexion der Stille" - Monographie und Werkverzeichnis der Gemälde, Berlin 2016, G 19, G 20 (beide signiert und undatiert, in Privatbesitz).
| Zeichnung | |
| Höhe: 46,0 cm, Breite: 38,0 cm | |
| Bleistift auf festem, gelblichem Velin | |
| V22410Kb | |
| 2025-02-14 12:15:01 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.