Hagemeister, Karl: Gebirgslandschaft am Hintersee, 1. September 1873
Beschreibung
Es handelt sich um eine ausgeführte bildhafte Arbeit im Charakter einer Reiseskizze, eindrucksvoll in der Linienführung, aber leider entstellt durch überlaufende bräunliche Tusche. Diese oberbayerischen Berge bilden das erste Hochgebirgserlebnis des Künstlers, er weilte hier von Juli bis Anfang September 1873. Die Begeisterung für diese neue Welt ist in der formatfüllenden Darstellung von zwei gewaltigen Bergspitzen spürbar, zwischen denen ein Durchblick zu zwei weiteren Bergspitzen möglich ist. Im Vordergrund sind dekorativ Tannenspitzen angedeutet. Das Blatt ist ohne Nadelung. Hagemeister berichtet in seiner Biographie von Carl Schuch (1913), dass es während dieser Wochen häufig regnete und er unter einem Regenschirm zeichnete. Auf diese Weise stieß am Hintersee der dort aucfh weilende Maler Carl Schuch auf ihn, woraus eine tiefe Freundschaft entstand. Das Blatt ist rechts unten eigenhändig bezeichnet „Hintersee KH d. 1.9.73.“ [K seitenverkehrt und ligiert] Rückseitig findet sich von fremder Hand eine spätere Nummerierung "60". Die Zeichnung wird hier erstmals publiziert. Sie gelangte als Schenkung 1983 aus dem Nachlass von Margarethe Schweitzer in die Sammlung.
Zeichnung | |
Höhe: 46,0 cm, Breite: 69,0 cm | |
Bleistift auf festem, gelblichen Bütten | |
V22634Kb | |
2025-02-14 12:15:01 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.