Hagemeister, Karl: Landschaft mit Bäumen am See, 1890er Jahre (rückseitig: Interieurskizze)
Beschreibung
Es handelt sich um eine rasch hingeworfene Kompositionsstudie mit dem nicht häufig genutzten breiten Zimmermannsbleistift. Sie wurde von Hagemeister bildmäßig mit einer Linie gerahmt. Angesichts des für Hagemeister kleinen Formates könnte das Blatt, auch wenn es ohne Nadelung ist, auf einer Malunterlage in der Natur gefertigt sein. Der Strich ist flächig in den Dunkelheiten, das Motiv im Übrigen eher linear aufgefasst und mit einzelnen Blatt-Akzenten, die auf einen beginnenden Herbst deuten könnten. Die Komposition von zwei auseinander strebenden Bäumen am Seeufer ist für Karl Hagemeister typisch, die Zeichnung entstand an einem der Werder (Havel) nahegelegenen Havelseen (Zernsee oder Schwielowsee). Die Rückseite im Querformat zeigt eine malerische Interieurstudie von Wäsche an einem Ofen, erkennbar ist das Ofenrohr. 1896 und 1898 sind Interieurgemälde Karl Hagemeisters bekannt, die vereinzelt in seinem Werk stehen, ein Zusammenhang mit diesen ist zu vermuten. Das Blatt ist unbezeichnet, das blaue Büttenpapier trägt ein Wasserzeichen "VWvZ" im Rund, das Blatt ist ohne spätere Nummerierung auf der Rückseite. Die Zeichnung wird hier erstmals publiziert. Sie gelangte 1983 aus dem Nachlass von Margarethe Schweitzer in die Sammlung.
| Zeichnung | |
| Höhe: 31,2 cm, Breite: 47,7 cm | |
| Bleistift auf blauem Bütten mit Wasserzeichen | |
| V22566Kb | |
| 2025-04-22 14:17:17 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.